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- W102714596 abstract "Mit der Etablierung der adhasiv befestigten Komposite in der Zahnheilkunde wurde ein Weg hin zu minimalinvasiven Therapieansatzen eingeschlagen. Die Schonung der Zahnhartsubstanz ruckte in den Mittelpunkt (Tyas et al. 2000). Allerdings weisen auch diese modernen zahnarztlichen Werkstoffe nur eine begrenzte Lebensdauer auf. Zahnarzte verbringen einen Grosteil ihrer Behandlungszeit mit der Erneuerung defekter oder insuffizienter Fullungen (Fernandez et al. 2011). Mit jeder Re-Restauration geht jedoch wertvolle Zahnhartsubstanz verloren, was zur Gefahrdung der Integritat der Pulpa und somit zur Notwendigkeit weiterer zeitintensiver und fur den Patienten okonomisch sowie psychisch belastender Therapiemasnahmen fuhren kann. Eine Moglichkeit, diese Entwicklung aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen ist, partiell insuffiziente Restaurationen nicht sofort zu erneuern, sondern, wenn moglich, zu reparieren (Kamann & Gangler 2000). Die vorliegende Arbeit soll zum bisherigen Wissensstand uber die Kompatibilitat verschiedener (methacrylatbasierter) Komposite beitragen und eine Entscheidungshilfe fur oder gegen bestimmte Reparaturmaterialien- und Methoden darstellen. Als neuer Ansatzpunkt wurde der Einsatz von Schallaktivierung zur Reduzierung der Viskositat und Veranderung des Fliesverhaltens der Reparaturkunststoffe untersucht.Die funf methacrylatbasierten Komposite Grandioso Flow (Voco), Clearfil Majesty Posterior (Kuraray), Clearfil Majesty Esthetic (Kuraray), Estelite Sigma Quick (Tokuyama) und SonicFill (Kerr) fanden jeweils als Substrat- und Reparaturmaterial Verwendung. Sie wurden sowohl mit sich selbst als auch mit jedem der vier anderen Kunststoffe kombiniert. Eine Halfte der zylinderformigen Proben wurde auf konventionelle Art mithilfe von Handinstrumenten hergestellt, bei der anderen Halfte kam das Handstuck SonicFill zur schallaktivierten Applikation des Reparaturmaterials zum Einsatz. Als Haftvermittler dienten ein Silane Primer und ein Adhasiv (Optibond FL, beide Kerr). Vor der Reparatur wurden die Proben zwei Monate in bidestilliertem Wasser bei 37°C einem artifiziellen Alterungsprozess unterworfen. Anschliesend wurden die Oberflachen mit Siliziumkarbidpapier der Kornung 400 angeraut und mit Phosphorsaure gereinigt. Nach Auftragen der Haftvermittler und der neuen Kompositschichten erfolgte erneut eine Lagerung uber zwei Monate in bidestilliertem Wasser. Um vergleichende Aussagen treffen zu konnen, wurden positive Kontrollgruppen fur alle Restaurationsmaterialien hergestellt. Zur Evaluierung der Haftfestigkeit des Verbundes wurde ein Makro-Scherversuch durchgefuhrt.Es stellte sich heraus, dass verschiedene Materialkombinationen zu sehr unterschiedlichen Haftfestigkeitswerten fuhrten. Mehrere Kombinationen uberschritten den in der Literatur genannten Richtwert von 18-20 Megapascal (Puckett et al. 1991) und konnten moglicherweise somit intraoral erfolgreich fur Reparaturen eingesetzt werden. Der Einfluss des Reparaturmaterials auf die Scherhaftfestigkeit (partielles Eta-Quadrat = 0,219) war hoher als der des Substratmaterials (partielles Eta-Quadrat = 0,126) und des Schalleinsatzes bei der Verarbeitung des Reparaturwerkstoffes (partielles Eta-Quadrat = 0,015). Dies bedeutet fur den behandelnden Zahnarzt die Moglichkeit, den Erfolg einer Reparatur selbst beeinflussen zu konnen. Insgesamt erwies sich Clearfil Majesty Posterior als das Reparaturmaterial, welches sowohl relativ zur Kontrollgruppe gesehen als auch in absoluten Zahlen die hochsten Werte erzielte. Es war gleichzeitig das am hochsten gefullte der untersuchten Materialien. Diese Beobachtung steht in Widerspruch zu den Ergebnissen einer fruheren Studie, wonach hochgefullte Komposite aufgrund schlechterer Benetzungsfahigkeit zu niedrigeren Haftfestigkeiten fuhrten (Baur & Ilie 2012), jedoch in Ubereinstimmung mit der Untersuchung von Boyer et al. (Boyer et al. 1984). Betrachtet man die Frakturmuster der abgescherten Proben, fallt auf, dass es hauptsachlich zu adhasiven Bruchen kam. Gemischte und kohasive Bruche traten vor allem in Zusammenhang mit hohen Haftfestigkeitswerten auf. Sie hauften sich bei den Proben der positiven Kontrollgruppen. Auserdem fiel auf, dass gleich hohe Haftfestigkeitswerte nicht immer auch zu identischen Frakturverlaufen fuhrten, wie auch Maneenut et al. schon beobachtet hatten (Maneenut et al. 2011). Im Einklang mit den Ergebnissen anderer Autoren (Gregory et al. 1990; Maneenut et al. 2011) schnitten in der vorliegenden Untersuchung homotype Reparaturen insgesamt nicht besser ab als heterotype. Die bei homotypen Reparaturen erzielten Haftfestigkeitswerte variierten zwischen 41,6 % und 72,5 % der kohasiven Mittelwerte. Bei der Verarbeitung der Materialien lies sich feststellen, dass nicht alle Materialien gleichermasen durch die Schallaktivierung beeinflusst wurden. Clearfil Majesty Posterior zeigte kaum eine Veranderung der Viskositat. Da sich SonicFill von Clearfil Majesty Posterior den Fullstoffgehalt nach Herstellerangaben betreffend im Vergleich mit den anderen drei Materialien am meisten unterscheidet, konnte der Fullstoffgehalt eines Komposits bei der Verwendung von Schall zur Viskositatsveranderung eine grosere Rolle spielen als die Zusammensetzung und Gestalt der Fullkorper.Nur Estelite Sigma Quick zeigte als Reparaturmaterial insgesamt bessere Ergebnisse nach schallaktiviert durchgefuhrter Reparatur. Moglicherweise lasst sich diese Beobachtung auf den Aufbau der Fullerfraktion zuruckfuhren. Die Fullkorper wiesen eine nahezu einheitliche Grose und kugelrunde Form auf, wodurch sich Estelite Sigma Quick stark von den anderen Materialien unterschied. Auch SonicFill, ein Material, das fur den Einsatz mit dem SonicFill-Handstuck entwickelt wurde, lieferte hohere Haftfestigkeitswerte bei konventioneller Verarbeitung. Dies lasst sich eventuell darauf zuruckfuhren, dass fur die vorliegende Studie eine plan geschliffene Substratoberflache ohne Moglichkeit zur Makroretention verwendet wurde. Andererseits reicht die manuelle Bearbeitung eines Komposits durch Edelstahlinstrumente moglicherweise bereits aus, um die thixotropen Eigenschaften des Materials schon in ausreichendem Mase zu aktivieren und die Flieseigenschaften sowie die Benetzung der Oberflache optimal zu modifizieren.Zusammenfassend lasst sich sagen, dass einige Komposite das Potential zur Viskositatsverringerung durch den Einsatz eines Schallhandstucks aufweisen. Die Empfehlung, diese Methode zur Reparatur einzusetzen, kann jedoch nur eingeschrankt und teilweise fur das Material Estelite Sigma Quick oder die schallaktivierte Reparatur von Fullungen aus Estelite Sigma Quick und SonicFill mit Clearfil Majesty Posterior erfolgen. In den meisten Fallen ist Clearfil Majesty Posterior (konventionell verarbeitet) als Reparaturmaterial zu empfehlen. Weitere Studien an Zahnhartsubstanz und Kavitaten, die die Moglichkeit zur Makroretention aufweisen und bessere Flieseigenschaften des Reparaturmaterials verlangen, sollten folgen. Ebenso sollte naher untersucht werden, welche physikalischen und chemischen Auswirkungen die Schallaktivierung auf Dentalkunststoffe hat." @default.
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