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- W1982853648 abstract "Erstziehende Garten- und Mönchsgrasmücken wählten in einem drehbaren Rundkäfig, der ihnen jegliche Sicht von richtenden Landschaftsstrukturen versagte und nur zenitwärts einen Ausblick von ungefähr 68° frei ließ, zur Zeit des Herbstzuges in klaren Sternennächten ihre natürliche Zugrichtung um SSW bis SW. Es war gleichgültig, ob die Vögel zuvor den Himmel bei Tag und Nacht hatten sehen können oder nicht. Bei Mondschein gaben die Grasmücken unter den gegebenen Versuchsbedingungen ihre Zugrichtung auf und wurden positiv phototaktisch. Ebenso flogen sie kurze Zeit in die Richtung des Falles heller Sternschnuppen oder unterbrachen erschrocken ihren Zug. Bei aufkommender Bewölkung wurden sie mehr oder weniger unsicher; wenn der ganze Himmel dicht bewölkt war, kreisten sie und stellten bald den Zug ein. So lange wir durch dünne Wolkenschleier die hellsten Sterne durchschimmern sahen, zogen die Vögel noch gerichtet. In Dunkelzimmern ohne Himmelssicht waren beide Arten bei diffusem und einheitlich polarisiertem Licht völlig richtungslos; seitlich einfallendem Licht wandten sie sich zu. Die Versuchsapparatur selbst bietet keine richtenden Reize. In der Frühjahrszugphase wählten zwei Mönchsgrasmücken bei gleicher Versuchsanordnung unter dem Sternenhimmel die artgemäße Frühjahrszugrichtung um NNO bis NO. Die Störungen durch Wolken und Mondlicht ließen sich wie bei den Herbstversuchen wieder feststellen. Um die Frage zu prüfen, ob visuell wahrgenommene Himmelsmarken für die Zugorientierung verantwortlich sind, führten wir die folgenden Versuche unter dem künstlichen Sternenhimmel eines Zeiss-Planetariums weiter. Unter der sternenlos ausgeleuchteten Kuppel streuten die Einstellungen einer Klappergrasmücke ungerichtet um 360°. Die Versuchssituation bei künstlichem Sternenhimmel wird kritisch besprochen. Unter dem künstlichen Frühjahrssternenhimmel verhielt sich während der Frühjahrszugphase eine Mönchsgrasmücke genauso wie unter dem natürlichen Sternenhimmel und wählte als Hauptzugrichtung die Planetariumsrichtung um NNO bis NO. Unter dem künstlichen Herbststernenhimmel schlugen Klappergrasmücken im Herbst ihre zeitgemäße Zugrichtung um SSO bis SO ein, Mönchsgrasmücken und eine Gartengrasmücke dagegen bevorzugten eine südwestliche Hauptzugrichtung. Die Versuche mit einer Klappergrasmücke unter den längengleichen Sternenständen verschiedener geographischer Breiten zeigten, daß ihr Herbstzugkurs in Abhängigkeit von der Deklination der Gestirne zwischen 35° N und 20° N von einer südöstlichen nach einer südlichen Richtung umschlägt. Das unter dem künstlichen Sternenhimmel erhaltene Ergebnis entspricht dem von wildlebenden Klappergrasmücken bekannten Kurswechsel während des Herbstzuges im Raume des östlichen Mittelmeeres. Durch Testoviron-Zufuhr ließen sich im Frühjahr und Herbst eine kurzfristige Zugphase künstlich auslösen, bzw. schwache Zugaktivität erheblich steigern; die injizierten Vögel wählten ihre zeitentsprechenden Zugrichtungen. Beim Anblick des künstlichen Sternenhimmels der Gegenzugphase gerieten eine Mönchs- und eine Klappergrasmücke in einen Zugkonflikt, in dem sie unentschlossen zwischen ihren beiden Hauptzugrichtungen hin und her zogen, die Mönchsgrasmücke zwischen NNO und SSW, die Klappergrasmücke zwischen SSO und NNW. Der Zugkonflikt dauerte auch noch unter dem danach wieder gebotenen zeitgemäßen Sternenhimmel an und war erst nach drei bis vier Nächten abgeklungen. Es wird vermutet, daß der Anblick des Sternenhimmels der Gegenzugphase einen endogenen, vielleicht hormonal gesteuerten Umstimmungsvorgang in Bewegung setzt. Beim Anblick des Sommer- und Wintersternenhimmels war die Klappergrasmücke völlig desorientiert und zeigte keinen nachwirkenden Konflikt. Demnach scheint der Orientierungsmechanismus für den Frühjahrs und Herbstzug zeitbezogen präzisiert zu sein. Unter Sternenständen, die gegenüber der Ortszeit verstellt waren und dem Vogel eine Zeitdifferenz oder eine entsprechende geographische Längenverfrachtung nach Osten oder Westen vortäuschen mußten, blieb eine Klappergrasmücke weiterhin orientiert und kompensierte die Verfrachtung durch zielgerichteten Flug nach der ihr bekannten Gegend zurück. Das unterschiedliche Verhalten nach Ost- und Westverfrachtung wird gedeutet. Garten-, Mönchs- und Klappergrasmücken verfügen über einen Mechanismus der Zugorientierung, der sie unabhängig von Landschaftsstrukturen und ohne jede Erfahrung befähigt, ihre artspezifischen Zugrichtungen mit Hilfe des Vermögens, die Zeit zu schätzen, visuell nach dem Fixsternenhimmel zu bestimmen und sie ebenso auf dem Zuge beizubehalten. Die Sicht von Himmelsausschnitten genügt dazu. Azimut und Deklination der Gestirne erwiesen sich beide als bedeutsam für die astronavigatorische Zugorientierung." @default.
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