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- W2127703020 abstract "Der Schweinswal (Phocoena phocoena) in der Nord- und Ostsee lebt in einem stark vom Menschen gepragten Habitat. Vor dem Hintergrund des bevorstehenden Baus von Offshore-Windenergieanlagen wird das Wissen uber die Auswirkungen menschlicher Aktivitaten im Meer immer wichtiger, um den Schutz der Tiere in Nord- und Ostsee zu gewahrleisten. Uber die Auswirkungen und kumulativen Effekte der verschiedenen anthropogenen Einflusse auf Schweinswale ist jedoch wenig bekannt. Diese Arbeit untersuchte die moglichen Auswirkungen von Seeverkehr und Fischerei auf Schweinswale in deutschen Gewassern. Es wurde analysiert, ob Seeverkehr die Verteilung der Tiere beeinflusst und welche Bedeutung grosen Schifffahrtsstrasen hierbei zukommt. In diesem Zusammenhang wurde auch die Bedeutung von treibendem Mull als Nebeneffekt der Schifffahrt betrachtet. Des Weiteren wurde untersucht, welches Konfliktpotential zwischen verschiedenen Fischereien und Schweinswalen besteht und in welchem Ausmas Beifang in deutschen Gewassern stattfindet.Die Grundlage fur diese Arbeit bildeten umfassende Flugzahlungen zur Erfassung von Schweinswalen in Nord- und Ostsee. Wahrend dieser Erfassungen wurden neben Schweinswalen auch Schiffe, Stellnetze und Mull aufgenommen. Die erfassten Daten dienten zur Ermittlung der Schweinswal-, Schiffs-, Stellnetz- und Mulldichte. Auserdem wurde aus den Schiffssichtungen die Seeverkehrsdichte in der Nordsee modelliert. Des Weiteren wurden Daten aus der automatisierten Fischereiuberwachung (Vessel Monitoring System, VMS) analysiert und Daten aus den „German Small-scale Bottom Trawl Surveys“ (GTBS) zur Bestimmung der Zusammensetzung der Bodenfischfauna genutzt. Eine lange Datenreihe (1987–2008) zu Totfunden und Beifangen von Schweinswalen entlang der deutschen Kuste wurde ausgewertet, um die Entwicklung des Beifangs in deutschen Gewassern zu erortern. Es kam eine Vielzahl statistischer Methoden fur die verschiedenen Analysen zum Einsatz. Die Verteilung von Schweinswalen in den Verkehrstrennungsgebieten der Nordsee wurde mittels einer Selektivitatsanalyse (nach Jacobs, 1974) untersucht, die Bedeutung der Seeverkehrsdichte in Zusammenhang mit der Schweinswal-Dichte in einer Korrelationsanalyse. Die Einflusse von Kustendistanz und Wassertiefe wurden mittels eines Verallgemeinerten Additiven Modells (GAM) in die Analyse von Schweinswal- und Schiffsdichte einbezogen. Uber die Berechnung von Assoziations- und Uberlappungsindizes wurden die Beziehungen zwischen verschiedenen Fischereitypen und der Schweinswal-Verteilung analysiert. Fur die Stellnetz- und Schweinswal-Verteilung in der Ostsee wurde ein Konfliktindex berechnet. Die Ergebnisse der Selektivitatsanalyse in der Nordsee zeigten eine Meidung des Verkehrstrennungsgebiets (VTG) „Tiefwasserweg-Westansteuerung“ durch Schweinswale. Fur die Schweinswal-Dichte in der Nordsee allgemein konnte eine negative Korrelation mit der Schiffsdichte aufgezeigt werden. Auch unter Einbeziehung der verteilungsrelevanten Parameter Kustendistanz und Wassertiefe zeigten die Ergebnisse des GAMs, dass fur die Schiffsdichte ein negativer Einfluss auf die Schweinswal-Dichte nachweisbar ist. Die Auswertungen der Mullsichtungen in der Nordsee zeigten eine hohe Mulldichte und eine deutliche Korrelation mit der Schiffsdichte, auch unter Einbeziehung von Kustendistanz und Wassertiefe. Alle Beziehungen waren signifikant. In Zusammenhang mit der Fischerei der Nordsee konnte gezeigt werden, dass die Schweinswal-Verteilung in allen Jahreszeiten signifikant positiv mit der Sandaalfischerei und im Sommer auch mit der Stellnetzfischerei assoziiert ist. Im Fruhling zeigte sich eine grose Uberlappung der Schweinswal-Verteilung mit der grosen Baumkurrenfischerei. Fur die Ostsee wurde ein jahreszeitlich differenziertes Bild des Konfliktpotentials zwischen Schweinswalen und der Stellnetzfischerei erstellt. Dabei wurde ein insgesamt weit verbreiteter Konflikt festgestellt. Hohe Stellnetzdichten und eine grose Beteiligung der kleinen Kustenfischerei am Gesamtaufwand der Stellnetzfischerei wurden nachgewiesen. Die Auswertung der Totfunde aus der Ostsee ergab einen signifikanten Anstieg der Gesamtzahl sowie eine signifikante Zunahme an Beifang-Verdachtsfallen. Es konnten Hinweise darauf erbracht werden, dass aktuelle Beifangzahlen wahrscheinlich das empfohlene Hochstmas von 1% Beifang an der Population uberschreiten. Insgesamt zeichnet diese Arbeit ein negatives Bild uber die Auswirkungen menschlicher Aktivitaten auf Schweinswale in der Nord- und Ostsee. Es ist davon auszugehen, dass Schweinswale kontinuierlich durch Seeverkehr gestort werden und bestimmte Gebiete aufgrund dieser Tatsache tendenziell meiden. Besonders im Sommer muss davon ausgegangen werden, dass es in der Nordsee zu einer Ressourcenkonkurrenz mit der Sandaalfischerei kommt. In der Ostsee bedrohen hohe Beifangzahlen den Erhalt besonders der Baltic-Proper-Subpopulation der Schweinswale und durch sehr hohen Stellnetz-Aufwand scheint eine Losung des Konflikts nicht einfach umsetzbar. Da Deutschland in seinen nationalen Gewassern einen bedeutenden Teil der Schweinswalpopulationen der Nord- und Ostsee beheimatet, tragt es eine grose Verantwortung fur den Schutz und Erhalt der Art. In der Ostsee erscheinen dringende Masnahmen zur Reduktion des Beifangs notwendig, um dieser Verantwortung nachzukommen. In der Nordsee muss gewahrleistet werden, dass der derzeitig noch gunstige Zustand der Population erhalten wird, die industrielle Sandaalfischerei kritisch uberwacht wird und der bedeutende Lebensraum im Sylter Ausenriff fur Schweinswale nicht beeintrachtigt wird." @default.
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