Matches in SemOpenAlex for { <https://semopenalex.org/work/W2417018812> ?p ?o ?g. }
Showing items 1 to 25 of
25
with 100 items per page.
- W2417018812 abstract "Schmelzbildungsstorungen konnen von genetischer und systemischer Ursache sein sowie durch lokal einwirkende Faktoren bedingt werden. Diese Defekte zeigen sich in weisen oder gelbbraunen Flecken, die durch Veranderungen der Schmelztransluzenz hervorgerufen werden oder in hypoplastischen Zahnen. Eine histologische Studie der permanenten ersten Molaren weist auf unterschiedliche Einflusse wahrend des ersten Lebensjahres hin (Jalevik und Noren 2000). Ziel der vorliegenden Studie war die Erfassung der Pravalenz von Schmelzanomalien bei 6-12- Jahrigen Kindern aus dem Stadtgebiet Jena (0,1-0,13 mg/l F- im TW) sowie die Identifizierung moglicher Ursachen. Von 945 Grundschulkindern wurden Schmelzbildungsstorungen im Rahmen der alljahrlichen Schulzahnarztlichen Untersuchung an den ersten bleibenden Molaren und allen bleibenden Incisivi erfasst. Die Klassifizierung der Anomalien erfolgte anhand des modifizierten DDEIndex (Index of developmentel defects of dental enamel) (FDI 1992). Zur Beleuchtung diente eine weise LED-Lampe. Die Zahne befanden sich im feuchten Zustand. Schmelzbildungsstorungen wurden bei 40,7% der Kinder festgestellt, 33,1% wiesen diese an mindestens zwei Zahnen gleichzeitig auf. Bei 29,6% lag an mindestens einem, bei 23,4% an mindestens zwei ersten bleibenden Molaren eine dieser Storungen vor. Abgegrenzte Opazitaten wurden bei 27,0%, diffuse Opazitaten bei 21,2% und Schmelzhypoplasien bei 2,4% aller Kinder diagnostiziert. An den Molaren fanden sich abgegrenzte Opazitaten bei 18,4%, diffuse Opazitaten bei 13,7% und Hypoplasien bei 1,2% der Kinder. Im Gegensatz zu den anderen Anomalieformen waren nur bei hypoplastischen Molaren vorwiegend mehr als 2/3 der Zahnkrone von der Storung betroffen (38,1%). Abgegrenzte Opazitaten sowie Hypoplasien kamen meist nur an einem Zahn vor (9,5% bzw. 1,3% aller Kinder), wahrend diffuse Opazitaten haufiger an zwei Zahnen (6,1%) zu finden waren. Abgegrenzte Opazitaten wurden haufiger an zwei (5,9%), diffuse Opazitaten bevorzugt an vier (4,7%) und Hypoplasien meist an nur einem Molaren (0,8%) registriert. Weiterhin waren die abgegrenzte Opazitaten vorrangig an den ersten Molaren (9,9%), die diffuse Opazitaten haufiger an den mittleren oberen Incisivi (12,8%) und die Hypoplasien meist an den zweiten oberen Incisivi (1,1%) zu finden. Vergleichbare Studien aus Deutschland (Reis 1999) und Nordeuropa (Jalevik et al. 2001a, Leppaniemi et al. 2001) zeigen bei der Pravalenz von Schmelzbildungsstorungen ahnliche Werte. Die einzige Ausnahme machen hierbei die diffusen Opazitaten, welche im Vergleich zu Schweden in Deutschland moglicherweise durch die Tablettenfluoridierung haufiger vorkommen (21,2% in Jena , 15,6% im Rhein-Neckar-Kreis (Reis 1999), 7,5% in Schweden (Jalevik et al. 2001a)). Eine signifikant erhohte Anfalligkeit gegenuber Karies wiesen Kinder mit abgegrenzten Opazitaten an den Molaren (DMF-T=0,93; p< 0,001) im Vergleich zu den Kindern ohne Anomalien auf (DMF-T=0,33). Studien aus Finnland und Polen bestatigen dieses Ergebnis (Wozniak 2000, Leppaniemi et al. 2001). Nach Auswertung des Elternfragebogens, der sich vorrangig auf das erste Lebensjahr des Kindes bezog, zeigten Kinder mit abgegrenzten Opazitaten haufiger Blasen- und Nierenbecken-Entzundungen (p=0,006), hereditare Nierenerkrankungen (p=0,001) und Hypothyreose (p=0,021) im ersten Lebensjahr. Nur den Kindern dieser Anomaliegruppe wurde L-Thyroxin (p=0,003) verabreicht. So wie die verminderte Produktion von Schilddrusenhormonen zu einer unregelmasigen Ossifikation der Knochenkerne fuhren kann (Isselbacher 1995), fordert sie offenbar auch eine unregelmasige Schmelzreifung. Kinder mit diffusen Opazitaten zeigten ebenfalls ein erhohtes Auftreten von hereditaren Nierenerkrankungen (p=0,004), haufiger Falle von Scharlach (p=0,028) sowie eine vermehrte Einnahme von Schmerz und Fieber senkenden Mitteln (p=0,046 bzw. 0,013). Auch andere Autoren konnten bereits eine starke Korrelation zwischen Schmelzbildungsstorungen und Blasen- und Nierenerkrankungen feststellen (Wolff et al. 1985, Tapias et al. 2001). Eine Schadigung der fur den Mineralisationshaushalt wichtigen Organe wie Niere und Darm kann zu einer unzureichenden Aufnahme von Kalziumphosphat in den Zahnkeim fuhren (van Amerongen und Kreulen 1995). Kindern mit Hypoplasien waren 16-mal haufiger von epileptischen Anfallen betroffen (p=0,021). Vermehrte Beckenlagen (p=0,024) sowie Forcepsgeburten (p=0,043) wurden bei Kindern mit abgegrenzten Opazitaten beobachtet. Epilepsie und Forcepsgeburten werden in der Literatur mit einem Sauerstoffmangel wahrend der Geburt in Verbindung gebracht (Siemes und Bourgeois 2001, Hopp et al. 2004), welcher eine negative Auswirkung auf die Aktivitat der Ameloblasten haben kann (Via und Churchill 1959, Rosenzweig 1962, Wetzel 1985). Eine Einnahme von Fluoridtabletten uber das 3. Lebensjahr hinaus fordert signifikant die Ausbildung von diffusen Schmelzflecken (p=0,005), jedoch steht diese verlangerte Fluoridsupplementierung auch signifikant mit einer verringerten Kariesaktivitat in Verbindung (p<0,001). Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Ursachen der Anomalieformen in unterschiedlichen Einflussfaktoren zu finden sind. Kinder mit den genannten Risikofaktoren in ihrer Anamnese sollten eine besonders intensive zahnarztliche sowie praventive Aufmerksamkeit erhalten." @default.
- W2417018812 created "2016-06-24" @default.
- W2417018812 creator A5062086002 @default.
- W2417018812 date "2006-06-06" @default.
- W2417018812 modified "2023-09-26" @default.
- W2417018812 title "Schmelzbildungsstörungen an Zähnen der 2. Dentition : Prävalenz und Ursachenforschung" @default.
- W2417018812 hasPublicationYear "2006" @default.
- W2417018812 type Work @default.
- W2417018812 sameAs 2417018812 @default.
- W2417018812 citedByCount "0" @default.
- W2417018812 crossrefType "dissertation" @default.
- W2417018812 hasAuthorship W2417018812A5062086002 @default.
- W2417018812 hasConcept C142362112 @default.
- W2417018812 hasConcept C29456083 @default.
- W2417018812 hasConcept C71924100 @default.
- W2417018812 hasConceptScore W2417018812C142362112 @default.
- W2417018812 hasConceptScore W2417018812C29456083 @default.
- W2417018812 hasConceptScore W2417018812C71924100 @default.
- W2417018812 hasLocation W24170188121 @default.
- W2417018812 hasOpenAccess W2417018812 @default.
- W2417018812 hasPrimaryLocation W24170188121 @default.
- W2417018812 isParatext "false" @default.
- W2417018812 isRetracted "false" @default.
- W2417018812 magId "2417018812" @default.
- W2417018812 workType "dissertation" @default.