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- W2610704664 abstract "Das Thema „Narkolepsie bei Pferden“ wurde zeitgleich von zwei Doktorandinnenbearbeitet. Uber einen Aufruf in der Pferdezeitschrift CAVALLO wurden Besitzer vonPferden gesucht, welche vorberichtlich an Narkolepsie mit dem Auftreten von Kollapsenlitten. 177 dieser Besitzer machten ausfuhrliche Angaben uber Ihr Pferd in einem Online-Fragebogen und 39 der Pferde wurden vor Ort untersucht. Die Auswertung des Online-Fragebogens und der klinischen und hamatologischen Untersuchungen der ausgewahltenPferde und deren Haltungsbedingungen wurde bereits veroffentlicht (KIEFNER, 2016:„Untersuchungen zu Schlafstorungen beim Pferd: Narkolepsie versus Schlafmangel“).Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um die Auswertung der 24-StundenUberwachungenund der polysomnographischen Messungen dieser 39 Pferde. Es ist dieerste Studie ihrer Art, in der eine so grose Anzahl an Pferden mit einem mobilenPolysomnographen untersucht wurde. Als Kontrollwerte wurden die Mittelwerte aus derStudie von KALUS (2014) mit 7 Pferden verwendet, die das Schlafverhalten von Pferdenohne Kollapsen untersuchte.Mittels der 24-Stunden-Uberwachung konnte gezeigt werden, dass die Pferde, die imUntersuchungszeitraum Kollapse zeigten (n = 37), im Durchschnitt an uber 60 Kollapsenmit einem Maximalwert von unglaublichen 199 Kollapsen pro Tag litten. Die individuelleAnzahl der Kollapse hing signifikant vom Liege- und Walzverhalten der Pferde ab. DiePferde, die sich zum Schlafen hinlegten und/oder walzten, zeigten deutlich wenigerAnfalle. Nur 2 der Pferde mit Kollapsen legten sich in der Nacht zum Schlafen ab. Sieschliefen im Mittel nur 24,5 ± 3,5 min im Vergleich zu den Pferden ohne Kollapse (n = 7),die im Mittel 134,3 ± 54,5 min im Liegen schliefen. Die meisten Kollapse fanden zeitlichgesehen nachts und vor allem zwischen 4:00 und 4:30 Uhr statt. Dies entspricht demZeitraum, in dem bei Pferden ohne Kollapse vermehrt REM-Schlaf, der aufgrund derniedrigen Muskelspannung nur im Liegen beobachtet werden kann, auftritt.Mithilfe der polysomnographischen Messungen konnte dargestellt werden, dass die Pferdemit Kollapsen ein deutlich verandertes Schlafverhalten im Vergleich zu Pferden ohneKollapse aufzeigten. Die Pferde mit der vorberichtlichen Narkolepsie zeigten ein sehrunruhiges Schlafprofil mit einem mittleren Schlafstadienwechsel von 0,30 ± 0,09 proVI. Zusammenfassung 149Minute, der fast doppelt so hoch war wie der von Pferden mit „normalem“ Schlafverhalten.Auserdem verbrachten die Pferde mit Kollapsen mehr Zeit im Leichtschlaf, dafur wenigerZeit im slow wave sleep und wesentlich weniger Zeit im REM-Schlaf. Die REMSchlafphasender Pferde, die Kollapse zeigten, waren deutlich kurzer mit einerdurchschnittlichen Dauer von etwa nur einer Minute im Vergleich zu den Kontrollpferden,bei denen eine REM-Phase im Durchschnitt uber 4 Minuten lang andauerte. Sie zeigtenaber wesentlich haufiger REM-Phasen mit einem Mittelwert von 0,10 ± 0,05 pro Minute,der fast dreimal so hoch war wie der der Pferde ohne Kollapse (0,03 ± 0,01). Die Kollapsehauften sich meist innerhalb von kurzen Zeitraumen und die Pferde wachten oft nur nacheinem schweren Kollaps mit komplettem Zusammensacken oder Fallen auf dieKarpalgelenke auf. Die Wahrscheinlichkeit fur einen weiteren Kollaps in der Epoche(30-Sekunden-Abschnitt) unmittelbar vor oder nach der Epoche eines Anfalls lag bei 63 %und in der Epoche 2 Minuten vor oder nach dem Kollaps immerhin noch bei 26 %. Diekurzen REM-Phasen standen fast immer im Zusammenhang mit den Kollapsen und86,7 % der Kollapse fanden in einer als REM-Schlaf klassifizierten Epoche statt. Somitkorrelierte der Anteil des REM-Schlafes an der Schlafzeit stark mit der Anzahl der Kollapse(rho = 0,56; p = 0,001).Mit den Ergebnissen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass Pferde mit atonischenKollapsen unter einem REM-Schlafmangel bzw. einem Schlafmangel im Liegen leiden unddadurch ein massiv verandertes Schlafverhalten zeigen. Die Pferde fallen im Stehen in denREM-Schlaf, der mit einer maximalen Skelettmuskelentspannung einhergeht, woraus mehroder weniger starke Kollapse resultieren, die von einem leichten Schwanken bis hin zueinem plotzlichen kompletten Zusammensacken reichen konnen. Es konnten weder in denklinischen und hamatologischen Untersuchungen der 39 Pferde (siehe KIEFNER, 2016)noch in den pathologischen Untersuchungen, durchgefuhrt bei 2 Pferden, die zu einemspateren Zeitpunkt euthanasiert werden mussten, Hinweise auf eine neurologischeErkrankung gefunden werden. Es wird vermutet, dass das veranderte Ruhe- undLiegeverhalten auf eine schmerzhafte Erkrankung oder auf Unsicherheit bzw. Unbehagendurch eine Veranderung der Umweltbedingungen wie z.B. der Haltung zuruckzufuhren ist.Bereits in der Auswertung des Online-Fragebogens (KIEFNER; 2016) konnte einsignifikanter Zusammenhang zwischen dem Auftreten der Anfalle und dem letztenStallwechsel dargestellt werden und bei 3 Pferden aus dieser Studie konnte nach einemStallwechsel eine vollige Symptomfreiheit und ein normales Schlafverhalten beobachtetwerden." @default.
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