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- W2918742465 abstract "Ein Totenhaus von Enderupskov Bei dieser Ausgrabung in Enderupskov im westlichen Nordschleswig, etwa 12 Km sudostlich von Ribe, drehte es sich von Anfang an und zwei verschiedene Objekte, eine Brandschicht mit Terra Sigillata Scherben und etwa 5 Meter daneben ein Steinhaufen inmitten eines Grabhugels. Das gegenseitige Verhaltnis zwischen diesen beiden wurde durch die Ausgrabung nicht einwandfrei geklart.Nordostlich des Steinhaufens lag die Brandschicht, annahernd rund aber mit unregelmassigen und diffusen Grenzen, ca. 5,5-6 Meter gross. Der kompakte Teil dieser Schicht reichte bis unter die Steine, die Schicht war aber fast in der ganzen Ausgrabungsflache durch eine braunlichdunkle Farbe als alte Oberflache zur Zeit des Brandes deutlich kennbar (Fig. 1).Die Schicht war 1-2 cm dick mit unebener Oberflache von ungleichmassiger Konsistenz, stellenweise durch grunlich schimmernden Metalresten zu einer dunnen Platte verkittet (Fig. 2). Inhalt: Scherben, darunter Terra Sigillata, die sich auch ausserhalb der Brandschicht aber auf derselben Oberflache fanden, Bronzereste, zerschmolzenes Glas (3 runde Spielsteine), wenig Leichenbrand und auch ungebranntes Gebein an wenigen Stellen.Diese Gegenstande lagen zerstreut ohne dass die Stelle eines Grabes zu erkennen war. Auch unter der Brandschicht war kein Grab, welches ungestorte Pflugspuren bewiesen.Zum Steinhaufen gehorte ein aus Grassoden gebauter Grabhugel von 12 Meter Durchmesser. Bemerkenswert war, dass die Soden in wagerechten Schichten lagen, was bei bronzezeitlichen Hugeln nicht der Fall ist. Offensichtlich beabsichtigte man diesen Hugel oben flach zu gestalten (1).Der Steinhaufen war durch Grabungen nach Steinen so beschadigt, dass nicht mit Sicherheit zu entscheiden war, ob ein Grab darin vorhanden gewesen ist. Von grosserem Ausmasse, wie z. B. ein Korpergrab, oder recht tief kann das Grab nicht gewesen sein, und es darf uberhaupt als unwahrscheinlich bezeichnet werden.Als die Steine entfernt wurden, zeigten sich die ersten Standspuren der Pfosten. In und um der Brandschicht herum gab es insgesamt 26 Pfosten, von denen die 12 grossten ein regelmassiges ausseres Kvadrat bildeten (Fig. 3). Die Seiten dieses Kvadrats, 7-7,25 Meter lang, bogen alle ein wenig nach aussen. Die 14 kleineren standen alle innerhalb des »Hauses«, die meisten reihenweise geordnet. Alle Pfostenlocher sind von der Flache der Brandschicht aus eingegraben und reichten bis zu 30 cm in den gewachsenen Boden hinab.Fur die Interpretation ist nun die Streuung der Funde wichtig. Terra Sigillata Scherben fanden sich sowohl in der Brandschicht als auch sudlich davon, und die Scherben einer Henkeltasse z. B. lagen in dem Pfostenloch 22 und 10 Meter davon unter dem Sudwestrande des Steinhaufens (Fig. 3, skar 33). Solche Streuung kommt nicht wahrend des Brandes. Der abgebrannte Scheiterhaufen hat eine Zeitlang ungeschutzt dagelegen, und erst danach wurde der Steinhaufen und der Grabhugel gebaut. Die schiefe Lage der beiden Objekte zu einander macht es unwahrscheinlich, dass beide zu Ehren desselben Toten bestimmt waren.Die Funktion der Pfosten innerhalb des Kvadrates ist unsicher. Einige mogen einen Platform fur die Leiche getragen haben, andere konnen zum Aufhangen von besonders wichtigen Gegenstanden, wie es im Beowulflied erwahnt wird, bestimmt gewesen sein (2-3).Von den wenigen Vergleichsfunden wird das Totenhaus von Farre (4-5), wo doch das Grab eine Urne war, erwahnt. Bei Horlok (Fig. 6-7) wurde eine mit Steinen bedeckte Brandschicht freigelegt. Gefunden wurden zerstreuter Leichenbrand und Scherben der jungeren Kaiserzeit, aber kein Grab und auch kein Totenhaus. Der Vergleichspunkt mit Enderupskov ist aber nicht das Totenhaus an sich, sondern der nur wenig zugedeckte Scheiterhaufen ohne Grab. Das Totenhaus war vielleicht nicht fur alle, und Horlok kann eine einfachere Form desselben Grabritus wie Enderupskov sein (6).Die Bestimmung der Terra Sigillata Schussel (Fig. 7-8) bot unerwartete Schwierigkeiten. Schon im Jahre 1955 habe ich Herrn Dr. Schonberger, Saalburgmuseum um seinen Rat gebeten, die Publikation wurde aber damals verhindert. Dr. Schonberger hat eine Reihe Eksperten in In- und Ausland herangezogen, aber ohne Resultat. Ich bin Herrn Dr. Schonberger fur diese Bemuhungen, fur die nachstehende Beschreibung und fur die genaue Zeichnung des Ornaments zu grossem Dank verpflichtet.Es handelt sich um eine schwarzbraun verbrannte Terra Sigillata Bilderschussel (Dragd. 37). Stark zerscherbt. Randhohe nur noch ungefahr festzustellen. Ornamente:1) Eierstab (bis auf eine kleine Partie vollig beim Abdrehen des Randteils auf der Drehscheibe uberglattet) nur noch ausserer Bogen zu erkennen, im Inneren unklar, 2) exakter grosser Doppelkreis, 3) nicht so exakter kleiner Doppelkreis, 4) doppelter Halbbogen, 5) grosseres siebenlappiges Blatt, 6) kleines gefiedertes dreilappiges Blatt, 7) rechtslaufige Spirale, 8) Rosette, 9) Astragalstab, 10) Schnurstab.Mit diesen Mitteln ist ein 10,5 cm breites Band mit einem eindrucksvollen Ornament ausgefullt. Es durfte sich um eine Lezouxarbeit aus dem 2. Jahrh., wahrscheinlich dessen 2. Halfte handeln (8-9).Die Henkeltasse gehort der jungeren Kaiserzeit, Per. II, und kann also nicht alter als 250 n. Chr. sein. Sie hat eine nahe Parallelle im Gefass 2 im Grabe von Hojvang, und dieser Fund durfte in die Zeit um oder wahrscheinlicher nach 300 gehoren (10-11).Die Funde von Enderupskov und Hojvang gehoren einer Oberklasse, die sich schon in der alteren Kaiserzeit bemerkbar macht, in der jungeren aber mit grosserem Wohlstand und auf verschiedener Weise auch durch Grabformen klar hervortritt.Hans Neumann" @default.
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