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- W3048765929 abstract "In den letzten Jahren besteht ein zunehmendes Interesse an innovativen landwirtschaftlichen Systemen, um die nachteiligen Auswirkungen intensiver Produktionssysteme, wie z. Nähr-stoffauswaschung in Grund- und Oberflächengewässer, auf die Umwelt zu minimieren. Eine mögliche Lösung in Grünlandsystemen könnte Agroforstwirtschaft sein, die Integration von Bäumen z.B. in Reihen. Durch ökologische Wechselwirkungen zwischen den holzigen und nicht holzigen Pflanzen können Agroforstsysteme die oben genannten nachteiligen Auswir-kungen einer intensiven Produktion minimieren. Agroforstsysteme gelten daher generell als nachhaltigere und umweltfreundlichere Produktionssysteme im Vergleich zu Monokulturen. In den gemäßigten Zonen ist derzeit jedoch nicht bekannt, ob dieses spezielle Agroforstsys-tem mit abwechselnden Reihen von Grünland und Bäumen (alley-cropping) eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu offenem Grünland im Hinblick auf die Nährstoff- und Wassernutzung darstellt. Das übergeordnete Ziel dieser Dissertation war es daher zu untersu-chen, ob Grünlandagroforst (abwechselnde Reihen von Grünland und schnell wachsenden Bäumen) eine nachhaltige Alternative zu offenem Grünland darstellt. Dafür wurden die In-dices nutrient response efficiency (NRE), die Nährstoffverluste durch Auswaschung und der N-Kreislauf im Boden untersucht. In den Jahren 2016 und 2017 wurden in Mittel-deutschland offene und Agroforstgrünlandsysteme auf drei Bodentypen (Histosol, Anthrosol und Cambisol) untersucht. Messungen in den Agroforstsystemen wurden in den Baumreihen und in verschiedenen Abständen zu den Baumreihen innerhalb der Grasreihen in vier (Histo-sol- und Anthrosol-Böden) oder drei (Cambisol-Böden) Wiederholungsparzellen durchge-führt. Die erste Studie hatte zum Ziel Unterschiede in der nutrient response efficiency (NRE, Ver-hältnis von Biomasseproduktion zu pflanzenverfügbaren Nährstoffen) und den pflanzenver-fügbaren Nährstoffen zwischen Grünlandagroforst und offenem Grünland zu bewerten. Pflanzenverfügbares N und P wurden während der Vegetationsperiode mehrmals mit der Bu-ried-Bag-Methode für N und einer Resin- und Bicarbonatextraktion für P gemessen. Die Ka-tionen Ca, K und Mg wurden einmal gemessen. Die Biomasseproduktion wurde entweder gemessen (Gras) oder mittels allometrischer Funktionen (Bäume) berechnet. Pflanzenverfüg-bare N, P, Makronährstoffe und NREs waren im Allgemeinen zwischen Grünlandagroforst und offenem Grünland vergleichbar, was darauf hindeutet, dass es weder Konkurrenz noch Komplementarität zwischen Bäumen und Gräsern um Nährstoffe gab. Eine Ausnahme bilde-ten die geringfügig niedrigeren Ca- und Mg-NREs im Grünlandagroforst im Vergleich zu of-fenem Grünland im Cambisol. Dies war auf die schmalen Grasreihen (9 m breit) zurückzufüh-ren, die in 1 m Entfernung von der Baumreihe eine geringere Biomasse der Gräser aufwiesen, möglicherweise aufgrund der Beschattung der Bäume. Im Jahr 2017, als die Baumproduktion im zweiten Jahr nach der Baumernte höher war, wies Grünlandagroforst für Histosol- und Anthrosol höhere P- und K-nutrient response efficiencies als offenes Grünland auf. Es wird daher der Schluss gezogen, dass Agroforstwirtschaft eine nachhaltige Alternative zu offenem Grünland darstellen kann, ohne dass die Verfügbarkeit von Bodennährstoffen oder die NREs beeinträchtigt wird. Dies ist insbesondere in Systemen mit breiten Grasreihen (48 m breit) der Fall und wenn die Bäume älter werden. Die zweite Studie sollte die Verluste von Nährstoffen durch Auswaschung in Grünlanda-groforst mit abwechselnden Reihen von schnell wachsenden Weiden und Grünland quantifi-zieren. Die Nährstoffverluste wurden berechnet, indem die monatlich gemessenen Nährstoff-konzentrationen im Bodenwasser in 0,6 m Tiefe von jedem Probenahmepunkt mit modellier-ten monatlichen Abflüssen multipliziert wurden. Bei allen Bodentypen wiesen die Baumreihen eine hohe Interzeption auf, was zu Wasserverlusten führte, die im Vergleich zu den Grasreihen erheblich niedriger waren. An allen drei Standorten waren die Auswaschungsverluste von NO3-, Phosphat und Kationen (Ca, K, Mg) während des gesamten Untersuchungsjahres sehr variabel und unterschieden sich aufgrund der erheblichen zeitlichen Variabilität nicht zwi-schen Baum- und Grasreihen. Die Untersuchung der Na/Nährstoff-Verhältnisse ergab jedoch, dass die Bäume Nährstoffverluste durch die bevorzugte Nährstoffaufnahme und möglicher-weise durch vermehrte mikrobielle Prozesse wie die Denitrifikation unter Baumreihen positiv beeinflussten. Die Studie liefert somit Belege dafür, dass schnell wachsende Bäume zur Ver-ringerung der Auswaschungsverluste auf Grünland und zur Verbesserung der Grundwasser-qualität beitragen können. Die dritte Studie zielte darauf ab, Unterschiede im N-Kreislauf im Boden zwischen Grün-landagroforst und offenem Grünland sowie dessen Einflussfaktoren zu bewerten. Zur Be-stimmung der Bruttoraten von Boden-N-Kreislaufprozessen (d. H. Brutto-N-Mineralisierung, Brutto-Nitrifizierung, N-Immobilisierung und dissimilatorische Nitritreduktion zu Ammoni-um) wurde die 15N-Poolverdünnungstechnik verwendet. Es gab keine signifikanten Unter-schiede bei den Bruttoraten der N-Produktion (Mineralisierung und Nitrifizierung) zwischen den Probenahmestellen in Agroforst und offenen Grünland innerhalb der drei Bodentypen. Die Bewirtschaftung (Grünlandagroforst im Vergleich zu offenem Grünland) oder der Vege-tationstyp (Baum oder Gras) wirkten sich nicht auf den Boden-N-Kreislauf aus, was der Hy-pothese widerspricht, dass die Bruttoraten des Boden-N-Kreislaufs in den Baumreihen höher sind als in den Grasreihen oder im offenen Grünland. Stattdessen wurden der N-Kreislauf und die mikrobielle Biomasse eher von den Bodentypen beeinflusst. Grünlandagro-forst kann daher in Bezug auf die Verfügbarkeit von N und den gesamten N-Kreislauf im Boden im Vergleich zu offenem Grünland gleichermaßen effizient sein und ein nachhaltiges alternatives Managementsystem darstellen. Insgesamt zeigt diese Arbeit, dass Agroforstwirtschaft ein nachhaltiges alternatives Manage-mentsystem zu Grünland in Bezug auf NRE, Nährstoffauswaschung und die Aufrechterhal-tung eines aktiven N-Kreislaufs sein kann. Es sind jedoch mehrjährige Bewertungen sowohl des wirtschaftlichen Nutzens als auch der ökologischen Funktionen erforderlich, um langfris-tige Trends zu quantifizieren, die dann eine solide Grundlage für die Einbeziehung der Agro-forstwirtschaft in einen breiteren politischen Rahmen bilden könnten." @default.
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