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- W620779936 abstract "Semantische Aktivierung galt lange Zeit als automatischer Prozess, der schnell, unwillkurlich, unbewusst und ohne Aufmerksamkeits-Ressourcen zu belasten, ablauft (Neely & Kahan, 2001). Diese Definition stutzt sich auf zahlreiche Forschungsergebnisse zum semantischen Bahnungs- und dem Stroop-Paradigma. Als semantischen Bahnungseffekt bezeichnet man die verbesserte Verarbeitung von Probewortern, denen ein assoziiertes Primewort vorangeht. Dieser Effekt tritt auch dann auf, wenn nur eine kurze Stimulus Onset Asynchronie (SOA) zwischen Prime und Probe liegt (Neely, 1976) oder wenn sich die Probanden der assoziativen Prime-Probe Beziehung (Fischler, 1977) oder sogar des blosen Vorhandenseins des Primes (Draine & Greenwald, 1998) nicht bewusst sind. Ahnlich soll der Stroop-Effekt, d.h. eine im Vergleich zu neutralen Worten verschlechterte Farbbenennungsleistung fur inkongruente Farbworte (z.B. das Wort „rot“ in gruner Farbe gedruckt) auf die obligatorische und unwillkurliche semantische Analyse des Wortes zuruckgehen (Klein, 1964). Zweifel an der Definition semantischer Aktivierung als automatischer Prozess kamen allerdings auf, als gezeigt werden konnte, dass beide Effekte durch Manipulationen der Verarbeitungstiefe, die Aufmerksamkeit auf einen Einzelbuchstaben des Wortes lenken, eliminiert werden (Friedrich et al., 1991; Besner et al., 1997). Die vorliegende Arbeit umfasst drei Experimentalreihen, die demonstrieren, dass das Ausbleiben dieser Verhaltenseffekte nicht mit dem Ausbleiben der zugrundeliegenden semantischen Aktivierung gleichgesetzt werden kann. Die Experimente 1a bis 1c zeigten, dass eine oberflachliche Verarbeitung des Primes im Rahmen einer Buchstabensuchaufgabe den semantischen Bahnungseffekt in lexikalischen Entscheidungszeiten fur den Probe eliminierte. In Benennungslatenzen fur den Probe, die weniger durch kontrollierte Verarbeitungsprozesse moduliert werden, blieb der Effekt allerdings erhalten. In ahnlicher Weise konnte in den Experimenten 2a und 2b das Fehlen von Bahnungseffekten in lexikalischen Entscheidungszeiten repliziert werden. Gleichzeitig fanden sich aber unabhangig von der Verarbeitungstiefe und auch bei einem sehr kurzem Prime-Probe SOA erhaltene semantische Bahnungseffekte fur die Modulation der N400, dem elektrophysiologischen Korrelat semantischen Zugriffs. Experiment 3 konnte schlieslich zeigen, dass Einzelbuchstaben-Manipulationen keinen Einfluss auf die Verarbeitung inkongruenter Stroop-Reize haben, sondern stattdessen die Verarbeitung neutraler Reize verlangsamen. Die Verminderung des Stroop-Effekts ist deshalb nicht auf das Ausbleiben semantischer Aktivierung, sondern auf eine Verlangsamung der Farbverarbeitung zuruckzufuhren. In allen Experimenten dieser Arbeit finden sich somit eindeutige Belege dafur, dass es trotz oberflachlicher Wortverarbeitung zur Aktivierung der Wortbedeutung kommt. Zudem wird diese semantische Aktivierung in einem Verhaltensmas offensichtlich, das weniger stark durch kontrollierte Prozesse moduliert wird (Experimente 1a und 1b), und erweist sich auserdem als schnell (Experiment 2b) und unwillkurlich (Experiment 3). Die festgestellte semantische Aktivierung genugt somit den Anforderungen an einen automatischen Prozess, wie sie von Neely und Kahan (2001) postuliert werden." @default.
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